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Lärmschutz für Gleisbauarbeiten: Die Deutsche Bahn reduziert seit Jahren schon aktiv den Lärm, den der Bau der Gleise und Betrieb ihrer Züge verursacht. Überall werden Maßnahmen ergriffen werden, um die Lärmbelastung entlang von Bahnstrecken zu reduzieren. Die Halbierung des Schienenverkehrslärms bis Ende 2020 und das Ziel, bis 2030 über 800.000 Anwohnende zu entlasten, sind substantielle Schritte auf dem Weg zu einer ruhigeren Umgebung für alle. Aber beim Baulärm, der durch Gleisbaumaßnahmen und Umbauten von Bahnhöfen entsteht, besteht teilweise noch Verbesserungsbedarf.
Lärmintensive Bauarbeiten sind ein unvermeidbarer Bestandteil der Instandhaltung und Weiterentwicklung von Verkehrs- und Infrastrukturanlagen der Bahn und von öffentlichen Verkehrsbetrieben. Sie entstehen vor allem durch den Einsatz schwerer Maschinen und Werkzeuge, die für Reparaturen, Umbauten und Wartungsarbeiten erforderlich sind. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der häufigsten Ursachen und Arten von Baulärm sowie Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastung.
Bei Oberbauerneuerungen wird der gesamte Gleisaufbau ausgetauscht, einschließlich Schienen, Schwellen und Schotter. Dies erfordert den Einsatz großer Maschinen wie Bagger, Schotterreinigungsanlagen und Schienenverlegeeinrichtungen, die erhebliche Lärmemissionen erzeugen können.
Regelmäßige Wartungsarbeiten wie Schienenschleifen, Stopfarbeiten oder Schotterverdichtung sichern den sicheren Betrieb der Bahnstrecken. Dabei kommen Maschinen zum Einsatz, die speziell für diese Arbeiten entwickelt wurden, jedoch nicht geräuschlos arbeiten.
Bei der Umgestaltung oder Modernisierung von Bahnhöfen entstehen Geräusche durch Betonbohren, Schneidearbeiten, Abrisse und den Einsatz von Kränen. Ziel ist es, Bahnhöfe barrierefrei und moderner zu gestalten, was während der Bauphase zu erhöhten Lärmbelastungen führen kann.
Die Pflege von Böschungen entlang der Bahngleise, einschließlich Mähen und Roden, sorgt für Sicherheit und Sichtbarkeit. Maschinen wie Freischneider oder Mulcher erzeugen dabei temporär Lärm, insbesondere in stark bewachsenen Gebieten.
Bei Arbeiten an Brücken und Tunneln werden häufig schwere Geräte und manchmal sogar Sprengtechniken eingesetzt. Diese Bauarbeiten sind unverzichtbar für die Erhaltung der Infrastruktur und können zeitweise erhöhte Lärmbelastungen verursachen.
Der Transport von Baumaterialien z. B. mittels LKWs sowie der Einsatz mobiler dieselbetriebener Arbeitszüge für die Wartung und Montage von Signal- oder Fahrleitungstechnik erzeugen zusätzlichen Lärm, besonders in dicht bebauten Gebieten.
„Der Baulärm an der Strecke trifft die Menschen – beispielsweise im Mannheimer Stadtteil Blumenau. Sie fühlen sich besonders vom den lauten Geräuschen der Maschinen gestört. Man könne nicht mehr entspannt im Garten sitzen, erzählt ein Anwohner. …
Auch im Haus hat man alles gehört. Die Gläser haben im Wohnzimmerschrank geklappert.
Anwohner an der Riedbahnbaustelle auf der Mannheimer Blumenau
Außerdem fahren Lastwagen durch das Wohngebiet, die die Baustelle mit Schotter oder Erdmasse beliefern. …
Aber nicht nur tagsüber belastet die Anwohner der Lärm. Damit die Strecke bis zum Ende verlegt werden kann, muss auch nachts gearbeitet werden. Besonders die Rufe der Bauarbeiter sowie das ständige Hupen mache erholsamen Schlaf oft unmöglich, berichten Anwohner. Eine Lärmschutzwand, die die Häuser von den Geräuschen der Umbauarbeiten abschirmt, gibt es nicht mehr. Viele Büsche und Bäume sind vor Beginn der Sanierungsarbeiten abgerissen worden, erzählt eine Anwohnerin. Dabei stehen die Häuser nur etwa zehn Meter vom Bahndamm entfernt.“ (Quelle: SWR Aktuell: Bauarbeiten der Bahn laufen Tag und Nacht – Riedbahnsanierung in Mannheim: Wie stark werden Anwohner belastet?)
Die Errichtung von Lärmschutzwänden, sowohl bei neuen Bauvorhaben als auch im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen auf bestehenden Strecken, ist ein wichtiger Beitrag zur Minderung der Belästigung, die Anwohner beeinträchtigen. Doch nun bietet eine innovative Lösung in Form einer mobilen Schallschutzwand einen effektiven Weg, um diese Belastung zu reduzieren. In der einfachsten Version besteht dieser aus einem 2 m hohen mobilen Bauzaun in Kombination mit Lärmschutzmatten, die mit Kabelbindern daran befestigt werden. Diese Methode verspricht nicht nur eine wirksame Lärmminderung, sondern auch Flexibilität und Mobilität für Baustellen entlang von Gleisen.
Bei einer Tunnelsanierung der Berliner Verkehrsbetriebe haben wir beispielsweise mehr als 500 m besonders schwer entflammbare Lärmschutzmatten vermietet.
„Fakt ist aber, dass sich auch die Bahn an den gesetzlichen Lärmschutz halten muss. Der ist unter anderem in der „Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm“, kurz AVV Baulärm, geregelt, erklärt das Eisenbahn-Bundesamt. Tagsüber gilt ein Grenzwert von 60 Dezibel (dB) und nachts – also von 20 bis 7 Uhr – von 45 dB. Das zu überwachen, ist Aufgabe des EBA. Und dass die Behörde Lärmschutz-Auflagen macht, ist dokumentiert. So hat das EBA für Arbeiten an den Bahnsteigen am Haltepunkt Reichenau verfügt, dass „zum Schutz der Anwohner vor Baulärm schallabsorbierende mobile Lärmschutzwandelemente mit einer Höhe von 3,5 Meter in unmittelbarer Nähe zu den Lärmquellen aufzustellen“ sind.“ (Quelle: Südkurier (2017): Gleisarbeiten im Stadtgebiet: Nächtlicher Lärm stresst Anwohner)
„Der Einsatz von automatischen Warnanlagen führt nachts zu massiven Überschreitungen der Immissionsrichtwerte der AVV Baulärm. Die Allgemeinverfügung des Eisenbahn-Bundesamts zeigt, dass schon unter der Annahme des Schutzbedarfs für Kern- und Mischgebiete bis zu einem Abstand von 1 000 m mit Überschreitungen der Immissionsrichtwerte zu rechnen ist. In Gebieten mit höherem Schutzbedarf (allgemeine, reine Wohngebiete sowie Kurgebiete etc.) kommt es selbst bei Verwendung von Warnsystemen mit automatischer Pegelanpassung (APA) zu massiven Überschreitungen der Immissionsrichtwerte der AVV Baulärm.“ (Quelle: Christian Nocke und Nils Freese: Ärger vorprogrammiert? Bahn-Baustellen in Wohngebieten)
Die mobile Schallschutzwand für Gleisbau und Bauarbeiten bietet eine effektive Antwort auf diese Herausforderung. Im Gegensatz zu festen Barrieren sind diese mobilen Wände flexibel und einfach zu installieren. Sie bestehen aus speziellen Materialien, die den Schall absorbieren und reflektieren, um die Lärmbelastung deutlich zu reduzieren. Durch ihre Mobilität können sie problemlos an verschiedenen Baustellen entlang von Gleisen eingesetzt werden, um den Lärm dort zu minimieren, wo er am stärksten wahrgenommen wird.
Die Einführung der mobilen Lärmschutzwand für Gleisbau und Gleisarbeiten markiert einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der Lärmminderung entlang von Bahn- und Straßenbahnstrecken. Ihre Flexibilität, Effektivität und Umweltfreundlichkeit machen sie zu einer vielversprechenden Lösung für die Zukunft des Infrastrukturbaus. Durch die Nutzung dieser innovativen Technologie können wir eine leisere und angenehmere Umgebung für Anwohner, Arbeiter und Passagiere schaffen.